Das war mal wieder ein Auftrag, der viele Blicke auf sich gezogen hat. Aber ich beginne mal von vorn.
Anlässlich der EURO Masters Regatta auf der Olympia Regattastrecke in München hatte sich im Vorfeld ein Auftrag ergeben. Ein schon in die Tage gekommener, sehr gepflegter Holz-Rennachter sollte verkauft werden. Er hatte allerdings einen Fehler, er war nicht teilbar. Die Älteren unter uns erinnern sich ja noch an die abenteuerlichen Transporte der knapp 20 m langen Boote, die dann schon mal an der Kreuzung den Ampelmasten touchiert haben. Das nahm ja dann irgendwann ein Ende, als diese Transporte verboten und von nun an alle Achter mit einer Teilstelle versehen sein mussten.
Gleich vorweg, die Fachleute werden beim weiteren Studieren der Bilder gleich anmerken, dass es wohl nicht sinnvoll ist, die Teilstelle genau in der Mitte zu platzieren. Natürlich sind die Achter normalerweise asymmetrisch geteilt, um die am meisten belastete Stelle in der Bootsmitte zu meiden. Dies war durch den Auftraggeber vorgegeben, der die Achterteile für die Winterlagerung nur so handhaben kann.
Die Arbeit kann beginnen:
Die richtige Stelle gefunden, kann ich nun den alten Auslegerspant entfernen, der dann durch den neuen ersetzt werden soll.
Der neue Spant wird angefertigt und perfekt passend in die vorbereitete Stelle gepasst und eingeklebt.
Das hört sich nicht besonders aufwendig an, ist es aber. Die Vorbereitung muss sehr genau sein, einmal montiert, kann man nichts mehr ändern. Also va piano.
Nachdem der Spant, oder besser, die Schotten, montiert sind, muss der vorher entfernte Innenausbau wieder eingepasst werden. Die Diagonalen sind sehr wichtig für die Stabilität des Bootes.
„Und jetzt  kommt der große Moment, wo die Meisterin das Boot auftrennt!“
Das ist aufregend, aber wenn man weiß, dass alles gut vorbereitet ist, gibt es keine Zweifel.
Nun muss die Schnittstelle und und die großen Flächen, dann dem die Schotten wieder zusammengefügt werden sollen, geschliffen und geglättet werden. Die Flächen lackiere ich schwarz, da kleine Unebenheiten und Unebenheiten in der Oberfläche gespachtelt werden mussten, das sieht besser aus.
Auch die angrenzenden Holzflächen innen und außen werden transparent lackiert.
Schaut doch recht gut aus.
Nun müssen noch die Beschläge wie Rollschienen, Stemmbrettbeschläge  und die Schrauben für die Ausleger montiert werden
Die beiden Hälften sind nun verladen.
Wichtig, der Aufkleber.
Nun ist alles bereit für die Abfahrt. Das waren ein paar schöne Tage bei gutem Wetter, schöner Umgebung und, nicht zu vergessen, die netten, freundlichen Ruderer, die mich täglich besucht und unterhalten haben. Einen schönen Dank auch an die freundlichen Mitarbeiter der Regattastrecke.
Liebe Anja. Tolle Arbeit und perfekte Ausführung !!!
Es hat mir auch großen Spaß gemacht mit Dir/Euch auf der Euro-Masters in den mix Bewerben an den Start zu gehen. Das ruft nach Wiederholung.
Bis die Tage,.. Martin